Camping mit dem Wohnmobil in Kroatien
Mit dem Hymer Wohnmobil durch Kroatien, Bosnien nach Montenegro – das war der Plan den wir seit Anfang des Jahres hatten. Die Adriaküste mit glasklarem Wasser, abenteuerliche Gebirgsstrassen in Bosninen und Montenegro sowie Rafting in der spektakulären Taraschlucht war die Wunschliste an das Abenteuer. Teile davon waren wir bereits mit dem Zelt bzw. mit unserem VW Bulli abgefahren – für unser Hymermobil ist die Strecke neu und bring auch so manche Herausforderung und Panne mit sich.
Die Vorbereitung auf die Reise zum Camping in Dalmatien
Wir sind mit dem Wohnmobil bereits kürzere Strecken nach Italien und Slowenien gefahren – mit der Reise nach Montenegro warten ein paar tausend Kilometer auf unseren Oldi aus Bad Waldsee – noch dazu außerhalb der EU. TÜV beim Autofahrerclub geht ohne Mängel – das freut uns, weil wir damit Zeit für andere Arbeiten am Fahrzeug haben. Das Wohnmobil ist original, dh unverbastelt. Das ist einerseits sehr gut, andererseits fehlen dadurch Installation die heute Standard in solchen Fahrzeugen sind. Als erstes installieren wir einen Gasalarm, dann bekommt die Aufbautür noch ein Sicherheitsschloss und weil wir – zurecht – auch Straßen ohne festen Grund erwarten, kommen vier neue Winterreifen auf das Fahrzeug. Auch dass wir die Dachbox abgenommen haben um das Fahrzeug niederer zu machen, war eine sehr gute Entscheidung. Drei Tage vor Abfahrt dachten wir, dass nun alles „perfekt“ sei, bis wir gesehen haben, dass die Manschette an der Kardanwelle fehlt … die kam dann am Morgen der Abreise noch rauf. Um acht Uhr abends ging es los – wir wollten in die Nacht fahren so lange es uns Spaß macht.
Die Anreise bis zum Campingplatz auf Pelješac
Wir sind von Graz in Österreich losgefahren und hatten weder an der Grenze nach Slowenien noch von Slowenien nach Krotien nennenswerte Wartezeiten und waren ca. um 23:00 Uhr in Zagreb. Die nächste Raststation in Kroatiens Hauptstadt soll der Stellplatz für die erste Nacht der Anreise sein. Neben der Strasse, aber mit ausreichender Müdigkeit kein Problem.
Wir wollen mit Meerblick frühstücken und fahren morgens gleich weiter – zumindest durch den Sveti Rock Tunnel vor Zadar wollen wir noch. Doch da beginnt es dann ordentlich zu regnen und statt Meerwasser gibts Regenwasser…
Wir machen tortzdem eine Stunde Frühstück, denn die geplante Fähre von Ploče nach Trpanj auf Pelješac geht erst um 15:15 – wir haben also ausreichend Zeit. Nicht schlecht staunen wir als wir bei Ploče von der Autobahn abfahren und für das Stück von Zagreb bis hier ca. €50.- Maut bezahlen – schon von der slowenischen Grenze bis Zagreb hatten wir rund €10.- bezhalt. Das Ticket für die Fähre kaufen wir vorort in Ploče (32 HRK pro Person + 264 HRK WoMo bis 7m = gesamt ca € 45.-). Dh nur die Maut von der Slowenischen Grenze bis nach Ploče sind ca. €60.- . Eine Stunde dauert die Überfahrt, dann wissen wir, dass es nur mehr ein paar Kurven sind, bis wir in der fantastischen Divnabucht schwimmen können – wo wir im Herbst vor ein paar Jahren sogar eine Gruppe Delphine gesehen hatten.
Autokamp Divan auf Pelješac in Kroatien
Die meisten unserer Campingplätze haben wir nicht aus den großen Campingplatzführern, sondern von Erzählungen, Blogs usw. Wenn man einen ruhigen, kleinen und persönlichen Campingplatz für Reisende – also nicht für Dauercamper – sucht, ist es selbst in Kroatien nicht immer leicht.
Bei offenem Fenster hören wir hier morgens keine Autos sondern Vogelstimmen und das Meer. Mehrmals pro Woche wird regionales und saisonales Objst und Gemüste gebracht, auch der Bäcker kommt öfters. Das ist uns genug – es gibt hier keinen Shop und die nächst Ortschaft ist auch mit dem Fahrrad nur mit Mühen erreichbar. Gelegentlich geht auch ein Fischer durch das Camp wo wir uns 1kg frische Sardinen kaufen – für den Abend zum Rotwein aus der Region.
Die nächsten Muschelgärten sind ca. 30km entfernt und Miesmuscheln kosten je nach Qualität und Laune der Verkäuferin zwischen 10 und 20HRK. Es gibt hier auch Austern, aber die soll man ja nur in den Monaten mit einem „r“ im Namen schlürfen …
Volkswagen und ähnliches aus dem ehemaligen Jugoslawien
Wir haben uns auch mit einem Werkstättenbesitzer verabredet der sich auf Volkswagen spezalisiert hat und plaudern über Busse und Käfer im ehemaligen Jugoslawien. Er erzählt von den VW T2 Bussen die im Jugoslawienkrieg von österreichischen Hilfsorganisationen hier her gebracht wurden und dass diese in den letzten Jahren wieder von Deutschen und Österreichern als Restaurierungsobjekte gekauft wurden. Viele seiner Fahrzeuge weisen Spuren vom Krieg auf. Haben Einschußlöcher und ähnliche Narben aus dem Krieg – in einer VW T1 Pritsche aus Mostar steckt eine Kugel im Türöffner. Ein VW T2 ist ganz offensichtlich in einen Gewehrkugelhagel gekommen und ist durchlöchert.
Es ist saugemütlich hier, wir sollten längst weitergefahren sein und verlängern aber nochmals um einen Tag. Pelješac ist eine Halbinsel und man kommt nur durch Bonsien und Herzegowina oder mit der der Fähre auf die Insel weit im Süden. Das macht die Reise ein bisschen aufwendiger – schon bald wird allerdings mit dem Bau einer Brücke begonnen – 2020 soll sie fertig gestellt sein. Das wird den Tourismus hier ankurbeln, bleibt zu hoffen, dass es dann auch weiterhin diese feinen kleinen Campingplätze gibt!
Dingač ist mit seinem Wein über die Grenzen bekannt und die fantastische Lage der Weinhänge, die steil direkt bis zum Meer abfallen, auf jeden Fall einen Besuch wert. Auch abseits davon findet man zahlreich kleine Weinkeller wo man auch gemütlich verkosten und sich mit Reiseproviant versorgen kann.
Nach fast einer Woche fahren wir über Dubrovnik weiter nach Bosnien und Herzegwonia.
Unsere Anreise mit dem Wohnmobil auf der OpenStreetMap Landkarte:
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